Inowroclaw

Inowrocław – eine Stadt mit 78.000 Einwohnern.

Geschichte von Inowrocław


Um das Jahr 1238 hat der Fürst von Kujawy, Kazimierz, der Siedlung die Stadtrechte verliehen. Ein Jahr später wurde Inowrocław durch die Truppen des kriegslustigen Fürsten von Pomorze, Świętopełek, zerstört. Seit dem 13. Jh. war Inowrocław das Zentrum der Macht des Herzogtums von Kujawy. Seit 1343 war die Stadt Sitz der Wojwodschaft von Inowrocław, die das zentrale und das westliche Gebiet von Kujawy umfasste. Im Jahre 1431 führte die letzte Expedition des Deutschen Ordens zur Eroberung der Stadt und der Burg und zu ihrer Vernichtung. Nach dem Ereignis erneuerte König Kazimierz Jagiellończyk im Jahre 1450 die Lokationsfreiheit.
Während der Kriege mit Schweden in den Jahren 1655 bis 1660 hat die Stadt sehr stark, u.a. wegen des Durchzugs der Truppen, gelitten. Im Jahr 1666 hat sich vor der Stadt in der Nähe des Dorfes Mątwy die Schlacht zwischen den Truppen des Königs Jan Kazimierz und den Truppen der Aufständischen von Lubomirski abgespielt. Im Jahre 1773 wurde die Stadt der preußischen Krone angeschlossen.

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 In den Jahren 1807 bis 1815 gehörte die Stadt kurz zum Herzogtum Warschau. 1882 wurde hier die erste Soda-Fabrik in Polen erreichtet (spätere Soda-Chemiewerke Mątwy). Im Jahr 1884 hat man auch mit Untertagebergbau begonnen. Beide Ereignisse und die seit 1872 bestehende Bahnverbindung zwischen Poznań und Bydgoszcz haben wesentlich die Entwicklung der Stadt beeinflusst. Im Jahre 1875 wurde auf Initiative von Dr. Zygmunt Wilkoński die Gesellschaft „Solanki Inowrocławskie” gegründet.

Besichtigung von Inowrocław


Unseren Spaziergang fangen wir an der groβen Kreuzung der Straβen Najświętszej Marii Panny, Biskupa A. Laubitza, Toruńskiej und Jacewskiej an. Hier befindet sich die interessanteste Sehenswürdigkeit von Inowrocławia, die romanische Kirche der Heiligen Jungfrau Maria, die in der 2. Hälfte des 12. Jhs. gebaut wurde. Die Kirche wurde aus Granit und Ziegeln errichtet. Im Jahr 1834 brannte die Kirche nieder. Aus dieser Zeit stammt der umgangssprachliche Name der Kirche: “Ruine”/„Ruina”. Der Kirchebau besitzt drei Eingänge mit Portalen. Auf einem von ihnen befinden sich drei teuflische Masken, ein Flachrelief aus Granit. Im Innenraum eine gotische Bildhauerei „Die lachende Madonna”/ aus dem Ende des 14. Jhs.
Wir gehen die Biskupa A. Laubitza-Straße entlang zur Kirche Zwiastowania NMP. Es ist eine neogotische Basilika aus dem 19. und 20. Jh. Die gewaltige Kirche besitzt eine moderne Innenausstattung. Die interessante Bildhauerei aus Marmor und Sandstein hat am Anfang des 19. Jhs. der Posener Bildhauer Władysław Marcinkowski angefertigt. Wir gehen über die Biskupa A. Laubitza-Straβe und begeben uns Richtung Plebanka-Straße und weiter in die Średnia-Straße. Dann gehen wir durch die Straßen 1 Maja, Ducha Św., Wałową und kommen schließlich zur Kasztelańska-Straße. An der Ecke der Kasztelańska-Straße und der Hoyera-Straße befindet sich die Pfarrkirche des Heiligen Mikołaj. Es ist ein spätgotisches Bauwerk, eine dreischiffige Basilika aus der ersten Hälfte des 15. Jhs. Der Sage nach, die der Chronist Jana Długosz aufgeschrieben hat, hat die Königin Jadwiga (Hedwig) während ihres Aufenthaltes am 10. Juni 1397 in der Kirche die baldige Niederlage des Ordensgroβmeisters Konrad von Jungingen vorhergesagt. Im Jahre 1931 hat Stanisław Helsztyński dazu ein Sonett unter dem Titel „Königin Hedwig und die Kreuzritter”/ „Królowa Jadwiga und Krzyżacy” geschrieben. Leider sollte man diese Überlieferung nur als Sage betrachten. Der Rokkoko-Hauptaltar stammt aus dem 18. Jh., im 19. Jh. wurde er umgebaut. Im Altar befindet sich ein Gemälde mit dem Schutzpatron dem Heiligen Mikołaj, um den herum sich Skulpturen der Heiligen Augustinus, Dominikus, Johannes der Täufer und Wojciecha befinden. An einer Säule im Nordschiff gibt es ein marmornes Epitaph der Brüder Radojewscy aus der 2. Hälfte des 18. Jhs.. Der übrige Schmuck entstammt dem Barock und Rokoko. Am 13. Dezember 1860 wurde hier Jan Kasprowicz getauft.
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Wir verlassen den Hof der Kirche und gehen zuerst die Świętego Mikołaja-Straβe entlang, dann die Farna-Straβe, die uns zum Markt führt. An der nördlichen Straßenfront des Marktes –an der Stelle des von den Deutschen im Jahre 1939 niedergebrannten Geburtshauses von Hoyer, hängt eine Erinnerungstafel. Henryk Fryderyk Hoyer (1834-1907) war ein hervorragender Embryologe, Histologe und Arzt. Sein Werk heiβt “Die Geschichte des Menschlichen Körpers”/ „Histologia ciała ludzkiego”.
Vom Markt kommen wir die Królowej Jadwigi-Straße entlang, an der wir einige Häuser aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. passieren. Dann biegen wir rechts in die Łączna-Straβe ein und kommen zum Klasztorny Platz. An einer Ecke des Platzes rechts liegt die Kirche des Heiligen Kreuzes / Św. Krzyża, die im Jahre 1863 im neoromanischen Geiste gebaut wurde. in der Andersen-Straβe befindet sich das Gebäude des Stadttheaters, das in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. an der Stelle einer Kirche und des Franziskanerklosters erbaut wurde. Im Gebäude befinden sich die Sammlungen des Museums von Jan Kasprowicz. In der Kilińskiego-Straße an der Musikschule ist ein Fragment der mittelalterlichen gotischen Stadtmauern aus dem 15. Jh., die im 19. Jh. . abgetragen wurde, erhalten.
Wir kehren in die Królowej Jadwigi-Straβe zurück, die uns zur Solankowa-Straße führt. Wir überqueren sie zur S. Staszica-Straβe. Rechts an der Grünanlage ist ein Denkmal von Jan Kasprowicza aufgestellt, das im Jahre 1966 enthüllt wurde. Der Dichter wurde in sitzender, leicht nachdenklicher Gestalt dargestellt. Das Denkmal wurde von Edward Haupt entworfen, der auch Urheber eines früheren Denkmals aus dem Jahr 1930 war, das im September 1939 von den Deutschen zerstört wurde.
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